Bereits vor 1900 befanden sich an dieser Stelle die ersten Produktionsstätten, hier war eine der größten Feilenfabriken Europas "Firma Courts" beherbergt.
1978 verlegte die Firma PEMÜ-PETER MÜLLER GMBH ihre Betriebsstätte nach Berghausen 1 und der Geschäftsführer Peter Müller erwarb in diesem Zug sämtliche Gebäude und das gesamte Industriegelände.
Was bei der Übernahme einer Ruinenstadt glich, wurde in der darauf folgenden Zeit zu einer vorbildlichen Industriefläche aus- sowie umgebaut. Neue Flächen wurden geschaffen, Gebäude errichtet und zusätzliche Hallen gebaut.
Peter Müller setze sich außerdem jahrelang für die Restauration der älteren Gebäude aus der vorletzten Jahrhundertwende ein, ohne dabei auf jegliche Mittel aus diversen staatlichen "Denkmalschutz-Töpfen" oder andere Subventionen zurückzugreifen.
Das die Firmengebäude unter Denkmalschutz-Gesichtspunkten das Prädikat "erhaltungswürdiges Industrie-Juwel" verdienen, davon zeugen alte Inschriften im Mauerwerk. "Fernsprecher Nr. 10" z. B. weist darauf hin, dass an dieser Stelle der zehnte Fernsprechanschluss in Remscheid installiert wurde.
Besondere Erwähnung sollte auch der alte neoromanische Uhrenturm im Herzen des Firmengeländes finden, über dessen Spitze eine Weltkugel schwebt und welcher nach langjährigen Arbeiten im neuen Glanz erstrahlt. Als Symbol für Remscheids Aushängeschild Nummer Eins, der Werkzeugindustrie, zeigt er nach allen Seiten die Uhrzeit an.
An dessen Südseite verrichtet außerdem eine reizvolle Sonnenuhr Ihren Dienst. Bei deren Anblick geraten nicht nur Nostalgikerherzen ins Schwärmen. Die einzige Problematik liegt hierbei im leider nicht immer sonnenreichen Bergischen Wetter.
Als im 19.Jh mit der stetig wachsenden Industrie die Bevölkerungszahl in Remscheid explodierte zog dieses einen Bauboom mit sich. Um den Bedarf an Baumaterial zu decken besann man sich damals auf die alten Remscheider Tonschichten. Ziegeleien auf Neuenkamp und in Lüttringhausen entstanden und deckten diesen Bedarf. Ein sichtbarer Zeuge dieser Zeit ist jener Uhrenturm im Herzen des Industriepark Berghausen 1.
100 Jahre
RS-Berghausen von 1973
– DIE HEIMAT SPRICHT ZU DIR – Monatsbeilage vom Januar 1973 im RGA
Zur älteren Geschichte der Flur Berghausen – Ein Bericht von Karl Hermann Pleiß
Durch allerhöchste Kabinettordre vom 20. Januar 1873, also vor jetzt 100 Jahren, wurde die Vereinigung der Flur Berghausen mit der Stadtgemeinde Remscheid genehmigt. Der „Geburtstag“ der ersten Eingemeindung Remscheids rechtfertigt einen geschichtlichen Rückblick in die Vergangenheit der betroffenen Ortschaften Großberghausen, Berghausen, Struck und Mebusmühle.
Bis zum Anschluss an Remscheid hätte dieses Gebiet jahrhundertelang zum Kirchspiel Wermelskirchen gehört. Wermelskirchen bestand aus drei Honschaften, der Dorf-, Nieder- und Oberhonschaft. Das Berghauser Gebiet umfasste den nördlichen Zipfel der Oberhonschaft und reichte vom Eschbach bis an die heutige Jan-Wellem-Straße und Baisieper Straße heran, wurde im Osten vom Baisiepen und im Westen vom Menninghauser (Falkenberger) Siepen begrenzt. Der Flächeninhalt betrug 780 preußische Morgen, 15 Ruthen und ...